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Schockraum

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Ein Schockraum, auch Reanimationsraum, ist in Europa oft Bestandteil der Notaufnahme eines Krankenhauses. Er dient der Erstversorgung schwerverletzter bzw. polytraumatisierter Patienten. Das Ziel ist die schnellstmögliche Diagnostik und Therapie der lebensbedrohlichsten Verletzungen oder Erkrankungen.


Trauma / Polytrauma

Verletzungsmuster

  • penetrierendes Trauma Rumpf-Hals-Region
  • Schussverletzungen Rumpf-Hals-Region
  • Atemstörung / Intubationspflichtiger Patient nach Trauma
  • instabiler Thorax
  • Beckenfrakturen
  • Frakturen von mehr als zwei proximaler Knochen
  • Amputationsverletzungen
  • offenes Schädel-Hirn Trauma
  • Verletzungen mit Querschnittssymptomatik
  • Verbrennungen >20% KOF mit Stadium 2B

Unfallmechanismus

  • Sturz aus mehr als 3 Meter Höhe
  • VU mit Frontalaufprall & einer Verformung von mehr als 50 cm
  • VU mit Geschwindigkeitsänderung von mehr als 30 km/h
  • VU mit Beteiligung von Fußgängern/Zweiradfahrern
  • Mitinsasse bei VU verstorben
  • VU Insasse aus Fahrzeug geschleudert

Vitalparameter

  • GCS < 9 nach Trauma
  • RR sys < 90 mmHg nach Trauma
  • Atemfrequenz < 10/min / > 29/min nach Trauma
  • SpO2 < 90% nach Trauma

konventioneller Schockraum

In Europa werden im Schockraum in der Regel nur Patienten mit Polytrauma oder sonstigen schweren traumatischen Verletzungen behandelt. Aber auch nicht-traumatologisch kritisch kranke Patienten kommen in Deutschland, und dies überall und zu jeder Zeit, in Krankenhäuser zur Aufnahme. Leider besteht hier nicht in vergleichbarer Art und Weise eine Versorgungsstruktur wie für Traumapatienten. Auch gibt es bisher keine bundesweite Dokumentation der Versorgung dieser Patienten. Nachfolgend ein paar Anhaltspunkte die als Hinweis für eine notwendige Schockraumbehandlung gelten könnten. Bitte beachtet dennoch Eure lokalen Protokolle!!!

A / B

  • Atemwegsverlegung (z.B. Zungenschwellung, Tumorblutung, Fremdkörperverdacht)
  • respiratorische Insuffizienz mit hoher Atemfrequenz >25/min, SpO2 <90% trotz hoher O2-Insufflation
  • drohende Intubationspflicht
  • nichtinvasiv beatmete Patienten

C

  • Kreislaufinsufizienz (z.B. Hypotonie, Schock jeglicher Ursache, REA)
  • höhergradige und/oder kreislaufrelevante Herzrhythmusstörungen (z.B. AVII° und AV III°, anhaltende VT)
  • kreislaufrelevante Blutungen (z.B. obere GI-Blutung)
  • STEMI/NSTEMI, falls keine anderen etablierten Wege beschrieben sind

D

  • relevante Vigilanzstörungen unabhängig von der Ursache
  • Schlaganfall im Zeitfenster, falls keine anderen etablierten Wege beschrieben sind
  • präklinische Analgosedierung
  • präklinische Narkose

E

  • Intoxikationen mit Störungen von ABCDE
  • ausgeprägte Hypothermie

Quellen:

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